Hängeliege
Formverleimte Seitenteile und aus Naturmaterial gewobene Sitzfläche machen ein außergewöhnliches Projekt.
Diese Hängeliege entstand aus einer Kooperation zwischen mir und einem lieben Freund und exzellentem Korbmacher. Mein Part war die Fertigung der Grundkonstruktion aus Holz, in die dann die mit der Hand gehobelten Haselnussruten eingeflochten wurden.
Das Spannendste an der Herstellung der Grundkonstruktion ist sicherlich die Formverleimung. Dafür wird als erstes eine Schablone hergestellt. Als Grundplatte für die Schablone dient hier eine Sperrholzplatte mit Dekorschicht. Sie ist günstig und der ausgetretene Leim lässt sich von der Dekorschicht gut entfernen. Von der Papierskizze werden in regelmäßigen Abschnitten Referenzpunkte an der Schablone mit Nägeln markiert. Zwischen die Nägel spanne ich eine sehr dünne und daher biegsame Holzleiste ein. So entstehen natürliche kurven, die ich jetzt mit dem Bleistift auf der Schablone anzeichnen kann. Im nächsten Schritt, am Bild rechts zu sehen, werden an der Bandsäge entsprechende Teile zugesägt, zurechtgeschliffen und von unten mit der Grundplatte verschraubt. Um auch diese vor Leim zu schützen habe ich sie mit Paketklebeband beklebt.
Die dünn zugehobelten Leisten werden großzügig mit Leim bestrichen. Ein Leimroller erlichtert das Zügige auftragen des Leims. Um Zeit zu gewinnen verwende ich einen Leim mit längerer Abbindezeit (Titebond extended). Die Leisten werden zuerst in der Mitte, dann immer weiter nach außen mit möglichst vielen Zwingen in die Form gepresst.
Nach der Trockenzeit kann das Seitenteil aus der Schablone herausgenommen und verputzt werden. Sind beide Seitenteile so verleimt, werden sie auf gleiche Länge abgelängt.
Die Seitenteile werden mit an den Enden und in der Mitte mit Leisten und in regelmäßigen Abständen mithilfe von 20mm Rundstäben verbunden. An die drei Leisten wird eine Aufdopplung geleimt, durch die an der fertigen Liege später die Seile für die Aufhängung geführt werden.