Kerzenständer

Ausgangsmaterial für einen dieser Kerzenständer sind eine Holzkantel mit quadratischem Querschnitt sowie mehrere 3-4mm dicke Streifen eines kontrastierenden Holzes, die etwas breiter sein sollten als die Holzkantel.  Nuss und Ahorn eignen sich als farblich sehr kontrastreiche Hölzer zum Beispiel sehr gut. Die Kerzenständer sind etwa 14cm hoch und an der Basis 66mm breit. Die Adern bekommen sie, indem die Kanthölzer mehrmals aufgetrennt und mit einem Streifen des kontrastierenden Holzes wieder verleimt werden. Die geschwungene Form wird dann ganz am Ende herausgesägt. Aber jetzt von Anfang an:

Nach dem Aufzeichnen der Umrissformen des Kerzenständers, habe ich den Verlauf der Kontraststreifen skizziert. Diese können entweder gerade verlaufen, sodass später an der Kreissäge arbeiten kann, oder selbst geschwungen sein – dann wird an der Bandsäge weiter gearbeitet. Im letzteren Fall ist zu beachten dass die Radien nicht zu eng gewählt werden. Am besten die Holzstreifen mal zwischen Hand und Körper biegen, dann sieht man gleich, welche Radius ohne Probleme möglich ist. Je dünner die Streifen, desto enger kann der Radius sein ohne dass das Holz bricht. Auch sollte man die Außenkonturen  beachten – wenn man sie verlässt, dann ist vom dunklen Holz je nach Austrittswinkel mitunter ein recht großer Querschnitt zu sehen – kann reizvoll sein, am besten ausprobieren.

Zur Herstellung der Einlegestreifen, habe ich 7cm breites Nuss/Ahornholz an der Kreissäge auf etwa 4.5mm aufgetrennt und dann auf etwa 4mm am Dickenhobel gehobelt. Dicker sollte das Holz nicht sein, eher dünner, denn mit 3mm kann man schon wesentlich leichter biegen.
Um diese dünnen Streifen durch einen Dickenhobel mit größerer Mindestdicke zu lassen, bringt man sie am besten mit Doppelklebeband auf ein Trägerbrett  auf, und schiebt das ganze dann gemeinsam durch. Es empfiehlt sich, ruhig gewachsenes Holz für die Furnierstreifen zu verwenden, denn in der Nähe von Ästen kann es schon mal zum Ausbrechen kommen, bei so dünnem Material.

Ist das Holz soweit vorbereitet werden die Kanthölzer an der Bandsäge oder Kreissäge aufgetrennt und mit dem Kontrastholz als Sandwich wieder verleimt. Die Schnitte müssen nicht perfekt glatt sein, kleine Unebenheiten werden beim Verleimen durch den Leim und den Anpressdruck ausgeglichen. Große Riefen sollten aber auch nicht drinnen sein. Bei mir war der Schnitt an der Bandsäge Anfangs sehr wellig, ich hab einiges am Setup der Bandsäge probiert – Neben dem Einstellen der Führung, Blattspannung und einem guten Sägeblatt ist auch der Vorschub entscheidend! Ich konnte indem ich den Vorschub etwa halbiert habe, die meiste Verbesserung am Schnitt feststellen. Im Endeffekt kommt die Schnittqualität an meiner Metabo BS einfach nicht an die an einer Kreissäge heran.

Dann kann das Furnierblatt zwischen die beiden Teile des Kantholz verleimt werden. Beim Verleimen verrutschen die Teile weniger, wenn ein Bogen geschnitten wird, das Sägeblatt also auf der gleichen Seite wieder austritt auf der es eingetreten ist. Ansonsten hilft es eine zusätzliche Zwinge längs zu spannen, um dem Verrutschen dosiert entgegenwirken zu können. Nach dem Trocknen des Leims den Überstand des Furniers entfernen. Nun wiederholt man das ganze solange, bis alle Furnierstreifen mit dem Block verleimt sind.

Dann ist es Zeit die Kantel gegebenenfalls abzulängen und die Außenkonturen zu sägen. Nach dem Aussägen einer Seite an der Bandsäge, habe ich die wegfallenden Stücke wieder mit Malerkrepp befestigt  – so liegt das Paket auch für die nächsten Schnitte gut am Tisch auf und die aufgezeichneten Schnittlinien bleiben erhalten. Nachdem die Bandsäge wie gesagt keine glatte Oberfläche hinterlässt hieß es jetzt schleifen. Ich habe dafür meinen Exzenterschleifer mit einem Pad ausgestattet, sodass sich das Schleifblatt besser an die Konturen anpasst.

Schließlich werden die Sacklöcher für die Kerzen gebohrt und die Messingschalen eingeklebt. Als Finish kam diesmal  Büffelwachs zum Einsatz.

Idee und Vorgehensweise stammen aus diesem Artikel des Woodsmith Magazines .

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9 Responses

  1. Michael Hild says:

    Hallo Veronika,

    die Kerzenständer sind sehr schöm, eine tolle Idee und Deine “Endprodukte” sind wieder einmal TOP!!!

    LG

    Micha

  2. Veronika says:

    Vielen Dank, Michael!

  3. Mosi says:

    Wunderschöne Kerzenleuchter, prima Fotos!

  4. Horst says:

    Staune auch immer über deine tollen handwerklichen Fähigkeiten, liebe Veronika. Gelernt ist eben gelernt.
    Herzliche Grüße aus dem sonnigen Neandertal
    Horst

  5. Sandro says:

    Das sind echt tolle Kerzenständer. Du hast eine gut ausgestattete Werkstatt.

    • Veronika says:

      Hallo Sandro!
      Freut mich dass dir die Kerzenständer gefallen! Die Werkstatt ist mittlerweile wirklich schon ziemlich gut ausgestattet und es lässt sich schon sehr gut hier arbeiten. Trotzdem wird meine Werkzeugwunschliste mit den Jahren immer länger statt kürzer, ist irgendwie verhext…

      • Sandro says:

        Ohja, das kenn ich nur zu gut. Je mehr man macht und je mehr die Fähigkeit steigen, um so mehr kann man gutes Werkzeug gebrauchen.
        Dann wünsche ich Dir viel Glück beim Wettbewerb. Bisher ein spannendes rennen.
        Gruß
        Sandro

  1. November 22, 2013

    […] Ahorn, Akazie und Nussbaum habe ich Kerzenleuchter gebaut. Wie, muss ich hier nicht beschreiben – Veronika Zenz hat in Ihrem Blog bereits 2012 eine schöne Anleitung eingestellt. Die möglichen Variationen sind […]

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