Schmuckkästchen – Teil 2

Das Schmuckkästchen hat zehn Laden, deren Böden in Nuten in den Seitenwänden des Korpus laufen. Die Böden sind also nicht wie üblich in die Schubladen eingenutet sondern einfach unter die Schublade geleimt und stehen an den Seiten jeweils etwa 5mm über. Damit die Böden von außen möglichst wenig sichtbar sind, lasse ich die Schubladenfronten etwas höher sodass sie die Böden in einer Falz aufnehmen und verdecken.

Ebenfalls im Gegensatz zur Vorlage werden die Laden nicht stumpf sondern auf Gehrung verleimt. Ich finde dass eine Gehrung in diesem Fall nicht nur besser aussieht sondern auch einfacher zu verleimen ist. Dabei gehe ich so vor: Die Schubladenteile werden zuerst nebeneinander mit der Aussenseite nach oben aufgelegt und die Oberseite wird durch eine Leiste ausgerichtet. Nun fixiere ich die Teile untereinander mit Malerkrepp  und drehe sie vorsichtig um. In die jetzt offenliegenden Gehrungen kommt Leim, und dann werden die Teile nacheinander aufgerichtet und mit dem Malerkrepp fixiert. Das Malerkrepp schützt die Teile vor verrutschen und erzeugt genug Spannung um die Teile fugenlos zusammenzuhalten.

Die Schubladenböden sind aus Sperrholz und sollten um die Leichtgängigkeit zu erhöhen so zugeschnitten werden dass die Deckschichten längs zur Schubrichtung verlaufen. Sie werden einfach unter die Schublade geleimt und verstärken diese so noch zusätzlich. Die Verleimung von Vollholz mit Sperrholz sehe ich zwar etwas kritisch, ich nehme aber an, dass bei den geringen Dimensionen hier das Holz nicht stark arbeiten wird.

Die Schubladen erhalten Griffe aus Rundstäben. Dazu werden von einem 12mm Rundholzstab ca. eineinhalb Zentimeter lange Stücke abgesägt, gebohrt und mit den Fronten durch eine eingeleimtes 3mm Rundholzstäbchen verbunden.