Kinderbett – Teil 2: Gitter und Endteile

Nachdem der Entwurf fürs Kinderbett feststeht, geht es weiter mit dem Bau der Gitter und Endteile.

Gitter

Für die Gitterstäbe habe ich die dafür vorgesehenen Bretter so dickengehobelt, dass deren Dicke der Breite der Gitterstäbe entspricht. Danach abwechselnd auf der Kreissäge 10.5 mm breite Streifen abgetrennt und die Schnittspuren auf der Abrichte entfernt. So hatten alle Gitterstäbe eine gehobelte Seite, und mussten zum Schluss nur mehr einmal durch den Dickenhobel gelassen.

Die Stäbe werden dann am Frästisch mit einem 5mm Raidusfräser an allen Längsseiten abgerundet. Andruckfedern helfen das Fräsen schneller und sicherer zu machen.

Die Aufnahmen für die Gitterstäbe habe ich mir der neu erworbenen Festool Domino (DF500) gefräst. Die Dimension der Gitterstäbe ist mit 10x33mm so gewählt, dass sie in die größte Fräsung der DF500 genau passt. Überhaupt kam die Domino bei diesem Projekt sehr stark zum Einsatz. Das Kinderbett war eine willkomene Entscheidungshilfe diese Maschine anzuschaffen, und ich habe es bisher keinen Moment bereut. Ein tolles Gerät, das die Arbeit immens erleichtert und beschleunigt.

027_Gitter

Endteile

Die Endteile sind in Stollenbauweise ausgeführt. Alle Teile sind mit Dominos verbunden.
Auf dem Bild sind die halbfertigen Endteile in der Mitte zu sehen, links am Boden eines der Seitenteile, und rechts auf der Kreissäge liegend bereits das Holz für die Füllungen.

043_Werkstattueberblick

Die Füße schräge ich an der Bandsäge ab und entferne dann die Bandsägespuren auf dem Bandschleifer. Der Bandschleifer von Bosch lässt sich einfach verkehrt montieren und hat eine gute Abtrageleistung, selbst mit dem von mir verwendeten eigentlich wegwerfwürdigen Schleifband.

Vollholzfüllungen

Ursprünglich wollte ich auch die Füllungen aus Ahorn machen, getrennt durch eine mittige Unterteilung. Da mein Vorrat an Ahornholz aber nicht ausreichte (man glaubt garnicht wieviel Holz für ein Kinderbett drauf geht), habe ich umdisponiert und die Füllungen aus dem schön konstrastierenden Nussholz gefertigt. Aus der Charakteristik des vorhandenen Holz ergab sich eine Unterteilung in drei statt der ursprünglich geplanten zwei Füllungen.

Die Füllungen trenne ich auf der Kreissäge auf. Die Teile sind bis zu 23cm breit, meine Kreissäge erlaubt aber nur einen Schnitt von knapp 10cm. Ich führe die Teile also von beiden Seiten durch Sägeblatt. Damit das gut geht ist neben der Verwendung des passenden Längsschnittsägeblattes, ein mehrmaliges Durchführen mit steigender Sägeblatthöhe sinnvoll (z.B. 3, 6, 10cm). Außerdem habe ich das Sägeblatt mit Gleitspray eingesprüht, dann ging das Blatt gut und ohne Brandspuren zu hinterlassen durchs Holz. Die restlichen Zentimeter säge ich von Hand auf. Da wirds gleich warm in der Garagenwerkstatt.

Ich lege die Rahmenteile lose über die Füllung um eine harmonisch wirkende Aufteilung der Endteile und der Maserung zu finden. Ist diese angezeichnet werden die Füllungen zurechtgeschnitten und abgeplattet. Zwischenzeitlich wurde ich etwas nervös, denn solche Echtholz-Füllungen habe ich bisher noch nicht gemacht und das ganze verzögerte das Projekt doch.  Mehr als 2 Stunden arbeiten am Stück in der Werkstatt war körperlich nicht mehr drin und der “EDD” rückte auch immer näher. Aber schließlich ist sich alles ausgegangen und es hat sich wie ich finde ausgezahlt. die Nuss-Ahorn Kombination gefällt mir sehr gut.

Schleifen, Ölen und Verleimen

Schließlich werden alle Teile geschliffen, abgerundet, geölt und verleimt.
Für die Füllungen aus Nuss verwende ich Osmo Hartöl. Das Öl feuert das Holz schön an, sodass es noch dunkler wird und die Maserung gut zur Geltung kommt. Für die Ahornteile verwende ich ein UV-Schutz Öl (Osmo Uviwax), denn hier will ich ein Nachdunkeln eher vermeiden. Beide Anstriche sind Speichelecht und für Kinderspielzeug geeignet.

Am letzten Bild sieht man schon die Berliner Betthaken, mithilfe derer die Endteile mit den Längsteilen lösbar verbunden werden. Mehr dazu im nächsten Teil.

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4 Responses

  1. Wie immer ein toller Beitrag! Danke dafür! Macht Lust bald mal wieder in die Werkstatt zu gehen! Und Du hast einen wundervollen Grund dazu!

  2. Andi says:

    Herzlichen Glückwunsch zu so einem zukunftweisenden Projekt.

    Die Ausführung läßt keine Wünsche offen. Einfach genial, Danke für den Beitrag.

    Gruß Andi – Alwaysworkingman

  3. Thomas Kaes says:

    Erst mal herzlichen Glückwunsch zum Projektanlass.
    Das Bett ist sehr schön geworden! (Ahorn uns Nussbaum kontrastieren gut).
    Warum hast du den Nussbaum nicht einfach hochkant auf deiner Bandsäge aufgetrennt?
    Weniger Schnittverlust und sicherer.
    Gruss
    Thomas

    • Veronika says:

      Hallo Thomas,

      Prinzipiell gebe ich dir recht, eine gute und gut justierte Bandsäge ist zum Auftrennen die perfekte Maschine!

      Die maximale Schnitthöhe von 165mm an meiner Bandsäge (eine BAS 317) wäre hier allerdings zu gering gewesen.
      Generell verwende ich meine Bandsäge aber kaum zum Auftrennen. Ich weiß nicht ob es an der Maschine oder den Einstellung liegt, aber der Schnitt verläuft, die Bandsäge “quält” sich durchs holz, virbriert und ist langsam und das Schnittbild extrem wellig. Und das trotz vieler Versuche mit unterschiedlicher Sägeblattspannung, unterschiedlichen Blättern, Einstellung der Führungsrollen etc. Über Tips bzw Erfahrungsberichte zur BAS 317 würde ich mich freuen!

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