Hocker Redesign und der Arbortech TurboPlane


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Ein neues Werkzeug hat in meiner Werkstatt Einzug gehalten: Der Arbortech Turboplane. Das ist eine Scheibe für den Winkelschleifer, die mit drei Schneiden ausgestattet holzbildhauerische arbeiten ermöglicht. Das Holz wird geschnitten bzw gehobelt nicht geraspel. die Scheibe lässt sich dabei sehr kontrolliert führen und hinterlässt eine schon sehr saubere Oberfläche.

Sitzfläche für einen Hocker

Mein erster Einsatz des Turboplanes war die Erneuerung der Sitzfläche für einen Hocker den ich vor ein paar Jahren gebaut habe. Obwohl ich damals mit zwei verschiedenen Entwürfen für die Sitzfläche experimentiert habe, hat sich die von mir gewählte Variante in der Praxis als recht ungemütlich herausgestellt. Ich habe also eine neue Sitzfläche gebaut, und bin diesmal – geläutert – dem ursprünglichen Entwurf von Gary Rogowski gefolgt. Die Ausarbeitung der Fläche ist sehr simpel – in der Mitte wird am meisten Material weggenommen, nach außen bogenförmig weniger.

10_Nut_als_Tiefenreferenz 12_Ausarbeiten_der_Sitzflaeche_mit_dem_TurboPlane

Ich habe mir den ungefähren Verlauf an den Außenseiten angezeichnet. Zusätzlich habe ich mit der Oberfräse in der Mitte eine Nut gefräst, sodass ich eine gute Referenz hatte, wie viel ich mit dem TurboPlane maximal wegnehmen darf. Das Arbeiten mit dem Turboplane hat mir irrsinnig Spaß gemacht. Man muss ein bisschen experimentieren, was Winkel, Faserverlaufs etc betrifft, aber dann geht es schnell voran und der Vorgang lässt sich sehr gut kontrollieren. Nach dem Ausarbeiten mit dem Turboplane habe ich die Fläche noch mit 60-320er Korn geschliffen und geölt.

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Lessons Learned

Die Werkstatt sieht nachdem man mit dem TuboPlane am Werk war aus als hätte es Späne geschneit. Der Turboplane hobelt zwar viel an großen Spänen weg, aber es entsteht auch jede Menge Staub. Wenn möglich ist es also empfehlenswert draußen zu arbeiten und jedenfalls mit Augen+Ohr+Gehörschutz.

Den Winkelschleifer sollte man auf schneller Stufe einstellen. Das sollte eigentlich logisch sein, ihr dürft also ruhig über mich lachen… Ich habe mir den Winkelschleifer meines Vaters ausgebort, und quasi zum ersten mal überhaupt einen solchen bedient. Nach dem der Turboplane nur heftig hin- und hergesprungen ist, hab ich also mal die Voreinstellungen auf dem Gerät kontrolliert – und hah, da gibts ja eine Drehzahlregelung – und hoppla die war auf 2/6 eingestellt. Normalerweise bin ich ja einer von den Menschen, die sich übergenau mit neuen Geräten auseinandersetzen, aber diesmal hatte wohl die Neugierde überhand.

Obwohl sich der TurboPlane sehr gut bedienen lässt, ist es dennoch sinnvoll sich ein kleines Einstiegsprojekt zu suchen an dem man ein paar Stunden Praxiserfahrung sammeln kann ohne viel zu verhauen bevor man sich an heikle Arbeiten macht. Ich habe nach der Sitzfläche noch einen halben Tag zum Spaß zwei Schalen aus einem Birkenstamm gearbeitet. Die sind zwar nicht herzeigbar aber trotzdem habe jetzt das Gefühl das Teil viel besser zu beherrschen als anfangs.

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7 Responses

  1. Volker says:

    Hallo Veronika,
    sehr schön geworden der Hocker.
    Ich habe diesen Sommer auch mal ausgiebig mit der TurboPlane arbeiten dürfen. Mein Fazit: Es geht erstaunlich gut, aber auf Dauer ist das Arbeiten mit der Flex viel zu laut (und zu staubig). Da greife ich lieber zu einem Berner Eisen.
    Herzliche Grüße
    Volker

    • Veronika says:

      Hallo Volker,
      Ja da wären wir wieder bei der Grundsatzdebatte zwischen Handwerkzeug und Maschinen! Soviel Faszination das leise arbeiten durchaus auch auf mich ausübt, für mich wiegt die Zeitersparnis mit dem TurboPlane momentan den ganzen Lärm und Staub auf. Mit der wenigen Zeit die ich mir fürs Holzwerken derzeit herausnehmen kann, ist für mich derzeit nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel das Ziel 😉
      Weil es sicher andere noch interessiert, hier noch ein Verweis auf Volkers Einsatz vom Turboplane bei dem Bau eines Brunnentrogs.

  2. Hallo Veronika! Toller Beitrag, der Hocker ist wirklich gut gelungen.Den TuboPlane kannte ich gar nicht, daher war es sehr interessant etwas darüber zu lesen. 🙂 Liebe Grüße, Kathreen von “Mach mal”

  3. Hans Erwin Engels says:

    Hallo Veronika, wiedermal ein toller Beitrag. Ich hatte ja deinen Hocker nachgebaut und damals auch über den Turboplane nachgedacht. Es scheint wirklich ein freiluft Gerät zu sein.
    Ich habe seiner Zeit die Fläche geteilt und hochkant mit der Bandsäge geformt. Der, die das Turboplane macht sicherlich noch mehr Spass!

    Herzliche Grüße!
    Erwin

    • Veronika says:

      Hallo Erwin,
      Die Sitzform mit der Bandsäge zu machen ist eine gute Idee! Allein für den Anwendungsfall zahlt sich ein TurboPlane nicht aus. Ich plane aber in nächster Zeit eine Reihe Sesseln zu bauen, bei denen die Sitzfläche und Lehne etwas komplexer ist, und da wird der TurboPlane noch öfter im Einsatz sein.
      Liebe Grüße,
      Veronika

  4. Hallo Veronika!
    Gratuliere zu diesen großartig gemachten Blog mit so vielen interessanten Blogs. Bewundernswert sind Ihre Designe -Arbeiten die bereits in Kunst-Skulpturen enden. Mich würde interessieren wo man die Abortech Turbo Tech -Scheiben einkaufen kann. Liebe Grüße!

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